Abschlussausstellung 2019: Karols „Visualisierung von Frequenzen“

„Pigmente im Lautsprecher haben nicht funktioniert“

Karol Sokolowski ist Absolvent des Fachbereichs Malerei. Auf der Abschlussausstellung 2019 im September im X-Lane Kreuzberg war eine audiovisuelle Darstellung der besonderen Art zu sehen. Er spielte live Musik und zeigte dabei Videos, die sich mit den Klängen zu einem einheitlichen Ganzen verbanden.

Verbindung von Musik und Malerei auf der Abschlussausstellung 2019

Karol selbst meint, kein richtiges Thema bearbeitet zu haben, sondern Musik, die visuell dargestellt wird. Zuerst war es seine Idee, Pigmente in Lautsprecher zu füllen. Diese sollten dann durch Karols Bassspiel hochgeschleudert werden und an einer Leinwand kleben bleiben. Das hat allerdings nicht wie geplant funktioniert. Deswegen musste eine Alternative her - und zwar schnell, da die Abschlussausstellung schon bald stattfinden sollte.
Not macht erfinderisch, also kreierte Karol eine farbige Welt, die sich den Klängen der Musik anpasste. Hierfür verwendete er in Wasser gelöste Ölfarben, die konstant in Bewegung waren. Der Absolvent nahm die sich auflösenden Farben und Verläufe als Videos auf. Diese spielte er auf der Vernissage ab. Zeitgleich bot er den Zuschauern sein Können als Livemusiker an. Karol spielte wechselweise Bass und Gitarre, dazu sang er. Mithilfe der Loopfunktion eines Computerprogramms gelang es Karol, aus den beiden Instrumenten und seiner Stimme ein aufeinander aufbauendes kompositorisches Ganzes zu erschaffen.

Etwas Neues schaffen

Der junge Künstler entschied sich für diese Darstellungsform, weil er etwas Neues ausprobieren wollte. „Ich wollte nicht unbedingt monatelang Bilder malen“, so Karol. Und weil das Musizieren seit je her ein fester Bestandteil seines Lebens ist, fiel die Entscheidung leicht, Kunst und Musik miteinander zu verbinden.
Die musikalische Untermalung bereitete Karol akribisch vor, er studierte die vorgespielten Songs genau ein. Farbverläufe und Bewegung der sich auflösenden Ölfarbe dagegen überließ er dem Zufall.
Leicht oder einfach war es nicht, die „Visualisierung von Frequenzen“ umzusetzen. Vielmehr war alles mit einer gewissen Anstrengung verbunden. Der musikalische Teil fiel Karol leichter als die farbige Untermalung - einfach weil er ein routinierter Musiker ist. Die Gäste der Vernissage unserer Abschlussausstellung 2019 dürften davon nichts mitbekommen haben - Karols audiovisuelle Performance kam einheitlich daher.